Warum wir die E-Mail immer noch lieben
Ich erinnere mich an meine ersten Gehversuche im Internet: Ein knarrendes Modem, ein AOL-Konto und die magische Adresse, die mich mit der Welt verband – meine E-Mail. „Sie haben Post“ und „E-M@il für dich“ fallen mir spontan ein. Heute, in Zeiten von Videokonferenzen, Smartphone und unzähligen Messengern, ist sie immer noch da. Unaufhaltsam. Plattformunabhängig. Interoperabel.

Die Historie der E-Mail: Vom Militärprojekt zum globalen Standard
Die Geburt der E-Mail: 1971 und die erste Nachricht
Die E-Mail ist älter als das Internet, wie wir es kennen. 1971 verschickte Ray Tomlinson, ein Ingenieur bei Bolt Beranek and Newman (BBN), die erste E-Mail zwischen zwei Rechnern – ein Meilenstein, der die Kommunikation für immer veränderte. Tomlinson nutzte das @-Zeichen, um den Benutzernamen vom Rechnernamen zu trennen, und legte damit den Grundstein für das Format, das wir heute kennen: benutzername@domain. Doch die E-Mail war zunächst ein Nischenprodukt, genutzt vor allem von Militärs und Wissenschaftlern im ARPANET, dem Vorläufer des Internets.
Die erste E-Mail in Deutschland: 3. August 1984, 10:14 Uhr
Während die E-Mail in den USA bereits seit den 1970er Jahren verbreitet war, dauerte es bis in die 1980er Jahre, bis sie auch in Europa ankam. Am 3. August 1984 um 10:14 Uhr MEZ wurde in Deutschland die erste Internet-E-Mail empfangen: Michael Rotert, damals Mitarbeiter an der Universität Karlsruhe (TH), erhielt unter seiner Adresse rotert@germany eine Grußbotschaft von Laura Breeden (breeden@csnet-sh.arpa), einer Wissenschaftlerin an der US-amerikanischen Plattform CSNET in Cambridge, Massachusetts. Die E-Mail war einen Tag zuvor, am 2. August 1984 um 12:21 Uhr, abgeschickt worden und trug den Betreff:
„Wilkommen [sic!] in CSNET!“ „Michael, This is your official welcome to CSNET.“
Eine Kopie dieser historischen Nachricht ging als „CC“ an Werner Zorn (zorn@germany), den Leiter des Projekts, das die Vernetzung deutscher Wissenschaftler:innen mit dem internationalen CSNET vorantrieb. Diese E-Mail markierte den offiziellen Eintritt Deutschlands in das Zeitalter der globalen E-Mail-Kommunikation.

Von ARPANET zu SMTP: Wie die E-Mail zum Massenphänomen wurde
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die E-Mail rasant:
- 1982 wurde das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) eingeführt, das bis heute der Standard für den Versand von E-Mails ist.
- 1988 folgte das Post Office Protocol (POP3), das den Abruf von E-Mails von Servern ermöglichte.
- 1996 kam IMAP (Internet Message Access Protocol) hinzu, das den Zugriff auf E-Mails direkt auf dem Server erlaubte – ideal für die Nutzung von mehreren Geräten.
- X.400, ein offener Standard für den Nachrichtenaustausch, wurde vor allem in lokalen und weiträumigen Netzwerken (LAN/WAN) eingesetzt, konnte sich aber im Internet nicht gegen SMTP durchsetzen.
Heute werden E-Mails meist per SMTP verschickt. Zum Abrufen der Nachrichten vom Server nutzen wir POP3, IMAP oder Webmail-Dienste wie Gmail oder Outlook.
Wie eine E-Mail-Adresse aufgebaut ist
Eine E-Mail-Adresse, wie sie für den Transport per SMTP im Internet verwendet wird, besteht aus zwei Teilen. Am Beispiel von info@b2bsocial.media:
- Local-Part (vor dem @-Zeichen):
info– Dieser Teil identifiziert den individuellen Postfachnamen oder die Nutzer:in. - Domain-Part (nach dem @-Zeichen):
b2bsocial.media– Dieser Teil gibt den Domainnamen des E-Mail-Servers an, der für den Empfang der Nachricht zuständig ist.
Warum ist dieser Aufbau so genial?
- Flexibilität: Der Local-Part kann fast beliebig gewählt werden (z. B.
max.mustermann,support,newsletter). - Skalierbarkeit: Die Domain kann auf jeden Server verweisen – egal, ob es sich um einen privaten E-Mail-Anbieter oder einen Unternehmensserver handelt.
- Interoperabilität: Dank des @-Zeichens und der Domain-Struktur können E-Mails weltweit zwischen allen Servern ausgetauscht werden – ein Prinzip, das bis heute funktioniert.

E-Mail heute: Zahlen und Fakten für Deutschland
Die E-Mail ist kein Relikt der Vergangenheit, sondern ein lebendiges, wachsendes Kommunikationsmittel. Allein in Deutschland wurden in den letzten zwei Jahren folgende Zahlen gemessen:
- 2023: Rund 3,4 Billionen E-Mails wurden weltweit versendet. In Deutschland waren es schätzungsweise 120 Milliarden (Quelle: Statista, 2024).
- 2024: Die Zahl stieg auf 135 Milliarden E-Mails in Deutschland – ein Anstieg von 12,5 % innerhalb eines Jahres (Quelle: Radicati Group, 2025).
- Prognose 2025: Erwartet werden über 150 Milliarden E-Mails in Deutschland – getrieben durch Newsletter, geschäftliche Kommunikation und automatisierte Systeme.
Diese Zahlen zeigen: Die E-Mail ist nicht tot. Sie ist lebendiger denn je.
E-Mail-Newsletter: Vom Science-Fiction-Fanklub zur Säule des Community-Managements
Die erste große E-Mail-Diskussionsgruppe, „SF-LOVERS“, entstand in den späten 1970er Jahren im Arpanet. Hier tauschten sich DARPA-Forschende über Science-Fiction aus – und legten damit den Grundstein für eine neue Form der digitalen Gemeinschaft: die Mailingliste. Was damals als Nischenprojekt begann, ist heute ein zentrales Instrument für Unternehmen, NGOs und Initiativen, um ihre Communities zu pflegen.
E-Mail-Newsletter: Vom Science-Fiction-Fanklub zur Säule des Community-Managements
Die erste große E-Mail-Diskussionsgruppe, „SF-LOVERS“, entstand in den späten 1970er Jahren im Arpanet. Hier tauschten sich DARPA-Forschende über Science-Fiction aus – und legten damit den Grundstein für eine neue Form der digitalen Gemeinschaft: die Mailingliste. Was damals als Nischenprojekt begann, ist heute ein zentrales Instrument für Unternehmen, NGOs und Initiativen, um ihre Communities zu pflegen.
Warum E-Mail-Newsletter im Community-Management unverzichtbar sind
1. Jede:r hat eine E-Mail-Adresse – maximale Reichweite
Im Gegensatz zu Social-Media-Plattformen, auf denen Nutzer:innen verschiedene Accounts haben (oder gar nicht vertreten sind), besitzt fast jede:r eine E-Mail-Adresse. Ob Kund:innen, Geschäftspartner:innen oder Interessierte – du erreichst sie alle. Deine Nachricht landet direkt im Postfach – und hat damit die beste Chance, wahrgenommen zu werden.
2. Messbare Erfolge und klare Daten
Öffnungsraten, Klickzahlen, Conversions – mit E-Mail-Newslettern hast du harte Daten, keine Schätzungen. Du siehst genau, welche Inhalte funktionieren und welche nicht. Das ermöglicht dir, deine Strategie kontinuierlich zu optimieren.
3. Langfristige Bindung statt flüchtiger Aufmerksamkeit
Social-Media-Follower:innen kommen und gehen. E-Mail-Abonnent:innen bleiben oft jahrelang dabei. Ein Newsletter schafft eine direkte, persönliche Verbindung – und hält deine Zielgruppe langfristig engagiert.
4. Nahtlose Integration mit deinem Blog oder deiner Website
Ein E-Mail-Newsletter ist das perfekte Werkzeug, um Leser:innen regelmäßig auf neue Blogartikel, Whitepaper oder Ressourcen auf deiner Website aufmerksam zu machen. Du kannst Inhalte teilen, Diskussionen anregen und Traffic auf deine Seite lenken – alles ohne Abhängigkeit von externen Plattformen.
Beispiel: Ein Unternehmen veröffentlicht einen neuen Blogbeitrag zur Zukunft des Community-Managements. Der Newsletter informiert Abonnent:innen nicht nur über den Artikel, sondern lädt sie ein, in den Kommentaren oder auf der Website mitzudiskutieren. So entsteht eine lebendige, interaktive Community – direkt auf deiner eigenen Plattform.
(Quellen: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/E-Mail)

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